Infobrief Nr. 42 vom März/April 1997
FED1+ Rechteck- und Ovaldraht
Mit FED1+ (nicht mit FED1) Version 13.0 können Sie unter
"Rechenmethode" einen runden, quadratischen, rechteckigen und
elliptischen Drahtquerschnitt einstellen. Wenn Sie rechteckigen oder
elliptischen Querschnitt wählen, wird unter "Auslegung" und
"Nachrechnung" anstelle das Drahtdurchmessers d die Breite b und Höhe
h des Drahts abgefragt. Berechnet werden Federabmessungen und
Spannungen für den gewählten Drahtquerschnitt.
Die Ausgabe einer Federzeichnung und Fertigungszeichnung ist
nur für runden Drahtquerschnitt möglich.
FED1+ Vorauslegung
Für den Fall, daß Federlänge L2 und Windungsdurchmesser Dm frei
festgelegt werden können, gibt es bei FED1 und FED1+ eine neue
Vorauslegung. Das Programm berechnet dann eine optimal ausgenutzte
Feder mit L2=Ln-Toleranz F2 / R. In der Federkennlinie sieht das so
aus, daß die maximale Federkraft (F2 + obere Toleranz) an die Linie
der nutzbaren Federkraft stößt. Das Wickelverhältnis
(Windungsdurchmesser Dm / Drahtdurchmesser d) wird auf 9 gesetzt, die
Feder wird so berechnet, daß in Federstellung 2 ca. 70% der
zulässigen Schubspannung erreicht werden (tau2 = 0.7*tauzul). Die
Sicherheiten sind gering bei dieser Auslegung, und die Setzgefahr ist
groß, die Dauerfestigkeit muß gesondert überprüft werden. Die
Auslegung von Federn bei Eingabe des Werkstoff-Schubmoduls findet man
nun unter "Bearbeiten->Auslegung Werkstoff" (bisher
"Bearbeiten->Vorauslegung").
FED1+ Kugelstrahlen
Das Kugelstrahlen von Federn ist nutzlos, wenn der Abstand zwischen
den federnden Windungen kleiner als der Drahtdurchmesser ist. Die
Oberfläche der am höchsten beanspruchten Innenseite der Windungen
kann vom Strahl nicht erreicht werden. In FED1 und FED1+ wird darauf
mit einer Warnung "Si0 < d !" hingewiesen. Für den Hinweis bedanke
ich mich bei Marc Reiber von Reiber Präzisionsfedern in Rodgau.
FED1/FED1+ Sicherheiten
Bei Warnungen zu Unterschreiten des Mindest-Windungsabstands oder bei
Überschreiten der zulässigen Schubspannung werden Kennzahlen mit
angezeigt:
Warnung: L2>Ln (S=x.x): S=(L2-Lc)/Sa wird mit ausgegeben.
S=1 bei L2=Ln, S=0 bei L2=Lc.
Warnung: Setzgefahr !: Warnung, wenn tau2>0.7*tauzul.
Zusätzlich wird nun der Faktor tau2/tauzul angezeigt.
Warnung taun>tauz,tauc>tauz: S=tauz/taun bzw. tauz/tauc
FED7 - Import/Export mit Excel
Die Tabelle mit L,n,d,Dm für die Windungsabschnitte können Sie nun
auch in Excel, Quattro Pro, StarOffice oder ein anderes
Tabellenkalkulationsprogramm übernehmen, verändern, abspeichern, und
dann wieder in FED7 übernehmen. Das bietet sich an, wenn Sie ein
Federmodell erzeugen wollen, das nicht aus den Formen in FED7
(zylindrisch, konisch, tonnenförmig, tailliert) zusammengesetzt
werden kann. So könnten Sie hier z.B. auch eine Verjüngung des
Drahtdurchmessers als Formel programmieren, und die Tabelle dann in
FED7 übernehmen. Als Format wird das Textformat verwendet mit
Trennung der Tabellenwerte durch Tab.
FED1+/FED2+ Kalkulation
Wenn durch enge Tolerierung (feiner als Gütegrad 1) eine 100%-Prüfung
mit Aussortierung des Ausschusses durchgeführt werden muß, entstehen
erhebliche Mehrkosten. Das steigert sich noch, wenn mehrere Kriterien
geprüft werden müssen, z.B. F1, F2 und Dm. Vom Programm wurde bisher
die Summe der Mehrkosten zu niedrig angesetzt. Für den Hinweis
bedanke ich mich bei Herrn Bach von Wandfluh in Frutigen/Schweiz.
Jetzt geht man vom ungünstigsten Fall aus. Beispiel: Bei einer Feder
wird eine 100%-Prüfung für F1, F2 und Dm durchgeführt, jeder
Meßvorgang kostet eine Mark. F1 und F2 wären gut, Dm dagegen nicht.
Wenn in der Reihenfolge F1, F2, Dm gemessen wird, kostet das 3 Mark.
Hätte man zuerst Dm gemessen, dann hätte man nur eine Mark Prüfkosten
verursacht. FED1+ und FED2+ berechnen jetzt den ungünstigsten Fall,
im Beispiel also 3 Mark Mehrkosten.
FED1/FED1+ Nachrechnung
Die eingestellte Option für die Berechnung von n (L0 variabel) ist
hier nicht wirksam, sonst könnte die Federlänge nicht verändert
werden.
Drahtquerschnitt - Hilfebild
Im Rahmen der Erweiterung von FED1+ auf rechteckige, quadratische und
elliptischen Drahtquerschnitt wurde ein neues Hilfebild erstellt, das
die Formeln zur Berechnung von Federrate und Schubspannung für
Schraubenfedern mit verschiedener Drahtform zeigt. Da Schraubenfedern
auf Torsion beansprucht werden, bleibt die Federrate für
Rechteckdraht gleich, wenn h und b vertauscht werden. Bei
Schenkelfedern ist das anders, da diese auf Biegung beansprucht
werden. Die höchste Schubspannung tritt bei rechteckigen und
elliptischen auf Torsion beanspruchten Querschnitten an der Randfaser
der schwächsten Stelle auf.
FED1+,FED6 - Blocklänge
Die Blocklänge wird berechnet nach den Formeln aus DIN 2089, z.B. bei
geschliffenen Windungen:
Lc <= dmax * nt
mit dmax = Drahtdurchmesser + obere Toleranz und
nt=Gesamtwindungszahl.
Da es sich bei dem berechneten Wert um die maximale Blocklänge
handelt, wird in den neuen Versionen von FED1+ und FED6 außerdem die
Toleranz ins Minus berechnet und mit ausgegeben:
Lc min = dmin * nt
die Toleranz ist dann
- tol * nt (*2)
Für die Anregung danke ich Herrn Jochim vom Hydraulik-Ring.
TOL1CON - DXF Import
Für eine Toleranzrechnung mit TOL1 mussten Sie bisher die Maße aus
den Zeichnungen in eine Elementetabelle eintragen und diese in TOL1
eingeben. Mit TOL1CON können Sie die Zeichnungselemente direkt aus
einer DXF-Datei übernehmen. Voraussetzung ist, daß die Bemaßung in
der DXF-Datei als "DIMENSION" definiert ist. Aus Ihrer CAD-Zeichnung
erstellen Sie durch Löschen der nichtbenötigten Ansichten und
Zeichnungselemente eine Teilzeichnung mit allen für die
Toleranzrechnung benötigten Zeichnungselementen und Maßen. Diese
Teilzeichnung speichern Sie als DXF-Datei ab. In TOL1CON wählen Sie,
ob die horizontalen oder vertikalen Elemente aus der DXF-Datei
eingelesen werden sollen. Aus einer Liste der angezeigten Elemente
wählen Sie dann das Wurzelelement 0. TOL1CON liest dann alle
waagrechten bzw. senkrechten Linien ein und versucht, über die
zugehörigen Maßlinien eine Verknüpfung zu der Bemaßung herzustellen.
Um mögliche Abweichungen zwischen Maßlinie und Elementlinie
auszugleichen, können Sie eine Bandbreite (Fangfenster) angeben.
TOL1CON ermittelt dann die Beziehungen zwischen Elementen und baut
eine Elementeliste auf, die Sie im TOL1-Format abspeichern können.
Allerdings wird manchmal eine Nacharbeit nötig sein. Wenn auf der
gleichen Maßebene zwei oder mehr Maßelemente liegen, kann das von
TOL1CON nicht erkannt werden, alle von dieser Ebene ausgehenden Maße
werden dem gleichen Maßelement zugeordnet.
TOL1CON - TXT Import/Export
Mit TOL1CON schaffen Sie eine Schnittstelle zwischen TOL1 und
Tabellenkalkulationsprogrammen wie Excel, Quattro Pro und StarOffice.
So können Sie eine TOL-Datei aus TOL1 öffnen und im TXT-Format
abspeichern. Umgekehrt können Sie auch die Toleranztabellen in Excel
erstellen, als TXT-Tabelle speichern, und mit TOL1CON in eine
TOL-Datei für TOL1 konvertieren. Als Format wird TXT (Textformat,
Spalten getrennt mit Tab) verwendet, das von den meisten
Tabellenkalkulationsprogrammen unterstützt wird.
TOL2 - Toleranzrechnung für Baugruppen
Mit TOL1 berechnen Sie Größt- und Kleinstmaß jedes beliebigen
Abstands in einer Maßkette, dabei werden alle Maße und Toleranzen in
ein Arbeitsblatt aufgenommen. Wenn ein Bauteil in mehreren Geräten
oder Baugruppen Verwendung findet, müßen die Daten in alle
Arbeitsblätter übernommen werden. Das ist vor allem bei Änderungen
von Maßen oder Toleranzen aufwendig und fehleranfällig, da alle
Arbeitsblätter entsprechend geändert werden müssen. Mit dem neuen
Programm TOL2 können mehrere TOL1-Dateien zu einer Baugruppe
verknüpft werden. Mit TOL1 werden nur noch Einzelteile erfasst, die
mit TOL2 zu verschiedenen Baugruppen verknüpft werden. Für das
Anwendungsbeispiel Endschalter im TOL1-Handbuch werden mit TOL1 sechs
Dateien (Gehäuse, Stößel, Schalter, Sicherungsring, Schalter und
Deckel) erstellt. Dann geht man in TOL2 und definiert zuerst das
Gehäuse als Wurzelgruppe (analog Element 0 in TOL1). Dann gibt man
die Verknüpfungen an für Schaltstellung "ein": Element 1 in Gruppe
Stößel mit Element 0 in Gruppe Gehäuse, dann Element 0 in Gruppe
Schalter mit Element 3 in Gruppe Gehäuse usw. In Schaltstellung "aus"
erfolgt die Verknüpfung über Stößel, Sicherungsring, Gehäuse, in
Stellung "ein" wird der Schaltweg durch die Verknüpfung
Stößel-Gehäuse begrenzt. TOL2 ist nur zusammen mit TOL1 verwendbar
(es sei denn, man generiert die TOL-Dateien mit einem Texteditor).
Toleranzpaket
Bestehend aus TOL1, TOL2, TOL1CON und TOLPASS gibt es nun auch ein
Toleranzpaket zum Preis von 1.850 DM. Wenn Sie bereits TOL1 mit einer
Lizenznummer kleiner als 250 besitzen und den Lizenzvertrag
ausgefüllt und zurückgeschickt haben, können Sie ein Upgrade auf das
Toleranzpaket zum Sonderpreis von 990 DM bekommen.
SR1 - Sechskantschrauben mit Flansch
Die Verwendung von Sechskantschraubung mit Flansch vermindert die
wirksame Flächenpressung zwischen Schraubenkopf und Klemmstück durch
die größere Anlagefläche, man erhält einen günstigeren
Spannungskegel. In die Datenbank "FLANGESC.DBF" wurden "Metric Hex
Flange Screws" nach IFI 536 und "Metric Heavy Hex Flange Screws" nach
IFI 538 aufgenommen. Vielen Dank für das Datenbuch "Metric Fastener
Standards" vom "Industrial Fasteners Institute" an Ralph Shoberg von
RS Technologies in Farmington Hills/USA.
SR1 - Setzbetrag
Nach dem Anziehen setzen sich die Klemmstücke durch Einebnen der
Oberflächenrauhigkeit. Aus dem Setzbetrag wird der Setzkraftverlust
berechnet. Nach VDI 2230 ist der Setzbetrag abhängig vom Verhältnis
der Klemmlänge zum Gewindedurchmesser und nur in geringem Maß von der
Oberflächenrauhheit. Im krassem Gegensatz dazu ist nach Bauer &
Schaurte der Setzbetrag unabhängig von Klemmlänge und
Gewindedurchmesser, in die Tabelle 1.14 im Schrauben-Vademecum gehen
stattdessen Bearbeitung (gedreht/geschliffen), Beanspruchungsart
(Zug/Schub) und Anzahl der Trennfugen ein. Mit SR1 können Sie nun
verschiedene Vorschläge berechnen lassen: Bei Eingabe von 0 erhalten
Sie den Setzbetrag nach VDI 2230. Bei Eingabe von -1 erhalten Sie den
Setzbetrag nach Bauer & Schaurte bei gedrehten Klemmstücken, und bei
-2 mit geschliffener Oberfläche. Für den Hinweis bedanke ich mich bei
Herrn Faulhaber von Linde in Aschaffenburg.
SR1 - Neue Hilfebilder
Auf Anregung von Ralph Shoberg, der unsere SR1-Software zusammen mit
seiner Hard- und Software zur Analyse von Schraubenverbindungen in
den USA und weltweit vertreibt, wurde ein Hilfebild zu der
Anziehkennlinie erstellt. Mit den Analysegeräten von RS Technologies
wird der Drehwinkel-Drehmomentverlauf beim Anziehvorgang
aufgezeichnet. An den linearen Teil der Kurve wird eine Tangente
gelegt, daraus erhält man den Elastischen Ausgangspunkt. Wenn die
gemessenen Kurven nicht identisch sind mit dem berechneten
M-alpha-Diagramm aus SR1, ist die Ursache meist in der Streuung der
Reibungsbeiwerte für Kopf- und Gewindereibung zu suchen.
In SR1 wurden aus den berechneten Werten Sicherheiten gegen Lösen,
Überdehnen, Streckgrenze, Dauerbruch, zul.Flächenpressung und
Abstreifen des Gewindes definiert, die Formeln sind im Hilfebild
dargestellt.
WL1+ Werkstoffdatenbank
WL1+ verwendet für die Werkstoffdaten die beiden Dateien "WL1WST.DBF"
und "WST1DYN.DBF". WST1DYN.DBF enthält die Kennwerte für die
Dauerfestigkeit und stammt aus der Werkstoffdatenbank WST1. Die
beiden Datenbanken sind über die Ident-Nummer verknüpft. Die Anzeige
von Dauerfestigkeitswerten und Berechnung von Sicherheiten ist nur
möglich, wenn unter derselben Ident-Nummer ein Eintrag in WL1WST und
in WST1DYN vorhanden ist. Im Datenbank-Menü können Sie nun beide
Datenbanken erweitern und verändern. Für den Hinweis bedanke ich mich
bei Herrn Schürer von der Deutschen Bergbautechnik in Lünen.
ZAR1+ Drehmoment
Das Drehmoment auf das Ritzel war bisher beschränkt auf 100.000 Nm.
Der zulässige Eingabebereich wurde jetzt erweitert auf maximal 10^7
Nm. Danke für den Hinweis an Herrn Andersen von Wärtsilä Propulsion
in Norwegen.
SETUP-Installation
Das Setup-Programm zur Installation der Windows-Programme unterstützt
nun auch tiefere Verzeichnisstrukturen, z.B.
C:\PROGRAMME\HEXAGON\FED1. Allerdings wird nur das letzte Verzeichnis
(z.B. FED1) vom SETUP-Programm angelegt, die übergeordneten Ordner
(hier \PROGRAMME\HEXAGON\) müssen bereits existieren.
Archivierungsmodus
Wenn Sie HEXAGON-Software mit einem Archivierungsprogramm (z.B. mit
AV1) aufrufen, müssen die Dateifunktionen im Programm deaktiviert
werden, weil sonst die Änderungen vom Archivierungsprogramm nicht
registriert werden können. Anders ist es, wenn Sie das
HEXAGON-Programm durch Anklicken der Arbeitsdatei im Dateimanager
oder Explorer aufrufen. Es sollte dann möglich sein, die Datei unter
anderem Namen abzuspeichern, und Dateien zu öffnen. Unter
"Datei->Einstellungen->externe Programme" können Sie jetzt den
Archivierungsmodus ein- oder ausschalten.
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