HEXAGON Info Nr. 40 Nov./Dez. 1996


SR1 - Anziehvorgang

Neu im Schraubenprogramm sind ein M-alpha-Diagramm mit dem Anzugsdrehmoment über dem Drehwinkel und ein FM-alpha-Diagramm mit der Klemmkraft über dem Anziehdrehwinkel. Eingezeichnet werden auch die theoretischen Linien ohne Kopf- und Gewindereibung sowie der Anteil der Gewindereibung. Für die Anregung danke ich Herrn Shoberg von RS Technologies in Farmington Hills/USA.

Aus den Kurven sieht man deutlich, wie gefährlich ein rein drehmomentgesteuertes Anziehen der Schraubenverbindung ist. Man braucht nur eine geschmierte Schraube mit verminderter Gewindereibung erwischen, schon ist der Kopf ab. Viel genauer ist das drehwinkelgesteuerte Anziehen. Der erforderliche Drehwinkel vom Beginn der Klemmung bis zum Erreichen der erforderlichen Vorspannkraft wird von SR1 berechnet und ist nur in geringem Maße von der Reibung abhängig. Die Schwierigkeit ist nur, den Nullpunkt festzustellen, ab dem gemessen werden soll. In der Theorie ist das der Punkt, ab dem ein Drehmoment am Anziehwerkzeug meßbar ist. In der Praxis kann durch Gewindefehler und Verschmutzung schon vorher ein konstantes oder unregelmäßig wechselndes Moment zum Eindrehen der Schraube erforderlich sein. RS Technologies nimmt deshalb mit einem Transientenrecorder die Drehmoment-Drehwinkel-Kurve auf und berechnet den "elastischen Ausgangspunkt", indem eine Tangente an die Kurve gelegt wird. Vom elastischen Ausgangspunkt wird die Schraube bis zu dem mit SR1 berechneten Drehwinkel angezogen.

SR1 - Ausdruck

Im Ausdruck von SR1 werden außer dem Anziehdrehwinkel auch Dehnung der Schraube und Stauchung der Platten sowie die Federkonstanten angegeben.

SR1 Sicherheit gegen Bruch

In SR1 werden Sicherheiten gegen Überdehnen beim Anziehen und gegen Dauerbruch ausgegeben. Neu ist die Ausgabe der Sicherheit gegen Bruch (statisch)
S = (Rp0.2 * A0)/(Fvmax+FSA)
mit der Streckgrenze Rp 0.2, dem Spannungsquerschnitt bzw. kleinsten Schraubenquerschnitt A0, der Schraubenvorspannkraft aus dem maximalen Anziehdrehmoment, und der Schraubenzusatzkraft FSA aus der Belastung FAo. Für die Anregung bedanke ich mich bei Herrn Willems von Tacke Windtechnik.

SR1 - Flächenpressung

Die Flächenpressung an den Klemmteilen wurde bisher berechnet mit pmax = (FM + phi n * FA) / Amin. Dabei war nicht berücksichtigt worden, daß FA je nach Kraftangriffspunkt nicht nur zu einer zusätzlichen Belastung, sondern auch zu einer Entlastung der Klemmflächen führen kann. In der neuen Version wird die zusätzliche Flächenpressung durch FA nur noch für die Klemmflächen berücksichtigt, an denen eine Mehrbelastung auftritt. Eine Entlastung durch FA wird nicht berücksichtigt, da die hohe Pressung zumindest beim Montagevorgang auftritt. Für die Hinweise bedanke ich mich bei Herrn Dr. Moser von der TU Graz.

ZAR3 - Winkel in Grad,min,sec

Da an der Maschine die Winkel in Grad, Minuten und Sekunden eingestellt werden müssen, wurde die Ausgabe ebenfalls darauf umgestellt. Für die Anregung bedanke ich mich bei Herrn Karl-Heinz Liedtke in Enschede, dem Vertreter von HEXAGON-Software in den Niederlanden.

Mehrere DXFPLOT-Kommandozeilen

Für die Ausgabe von Zeichnungen und Diagrammen sind meist unterschiedliche Einstellungen erforderlich. Während man z.B. in FED1 die Fertigungszeichnung mit Maßstab 0.9 auf ein A4-Blatt ausgibt, werden die Diagramme mit der Option "/M*" angepaßt und mit "/R" um 90ø gedreht. Um die DXFPLOT-Zeile nicht jedesmal ändern zu müssen, kann man jetzt unter "Einstellungen->DXFPLOT" bis zu 5 verschiedene DXFPLOT-Kommandozeilen vordefinieren. Für den Verbesserungsvorschlag bedanke ich mich bei Herrn Brecht von KSB Pumpen Frankenthal.

SAM - Buch

Eine Studentenversion der SAM-Software zur Auslegung von Gelenkgetrieben von Artas Engineering ist in dem Buch "Konstruktive Getriebelehre" enthalten. Das Buch aus dem Springer-Verlag erhalten Sie im Buchhandel (ISBN 3-540-61193-2) für 98,- DM. Die Vollversion erhalten Sie bei HEXAGON, der Preis beträgt 2.250 DM zzgl. MwSt.

FED - Absturz

Bei der Berechnung der Lebensdauer konnte es zum Programmabsturz kommen, wenn für eine Druck- bzw. Zugfeder eine Lebensdauer von weniger als 1 Lastwechsel berechnet wurde. Für diesen Fall wird die Lebensdauer nicht mehr berechnet, dafür wird eine Fehlermeldung angezeigt. Danke für den Hinweis an Herrn Freitag von Voss Federn.



Fritz Ruoss
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